Paul Feyerabend, Was ist das Böse, Privatspähren-Song, Digitalt Museum, Sunsama Monday Integration, Essays von Diedrich Diederichsen

Paul Feyerabend

Als Humanist bin ich eigentlich im Team Aufklärung und dort im Team Popper zu verorten, sehe aber gleichzeitig mit Fleck die Kraft der Denkkollektive und damit ein wichtiges soziales Element in der Art und Weise, wie wissenschaftliche Erkenntnis zustande kommt. Feyerabend habe ich bisher nicht gelesen. Er scheint eine Art Hippie der Wissenschaftstheorie gewesen zu sein, was mir auch sympathisch ist. Die Forderung, sich bei der Suche nach Erkenntnis keinerlei gesellschaftlichen Zwängen zu unterwerfen, kann ich jederzeit unterschreiben. Allerdings besteht bei dieser “Anyhting goes” Haltung die Gefahr, dass jede noch so absurde esoterische Behauptung begründeten Aussagen über die Welt auf gleiche Augenhöhe gestellt wird. Ich denke, dass jede Aussage über die Welt, solange sie der rationalen Kritik ausgesetzt wird, geäussert werden darf. Unabhängig davon, woher sie kommt und unabhängig davon, wer sie auf welche Weise kommuniziert. Natürlich kann niemand erwarten, dass seine Aussagen über die Welt auch in den Diskurs aufgenommen wird, wenn nicht die Anschlussfähigkeit an den aktuellen Denkstil gesucht wird und niemand kann verlangen, dass einer Aussage ohne Begründung viel Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Um mich mit einem Autor vertraut zu machen, lese ich gerne zum Einstieg ein Buch aus der Reihe «Zur Einführung» aus dem Junius Verlag. Offenbar wurde 1998 ein solches Einführungsbuch zu Paul Feyerabend veröffentlicht. Es ist aber vergriffen und auch antiquarisch fast nicht greifbar. Gut gibt es Bibliotheken.

Hier noch ein kurzes Porträt von Paul Feyerabend, der dieses Jahr hundert Jährig geworden wäre, zusammengestellt von Perplexity.ai mit GPT-4-Turbo:

Paul Feyerabend (1924-1994) war ein österreichischer Philosoph, der vor allem durch seine Beiträge zur Wissenschaftsphilosophie bekannt wurde. Seine Arbeiten und Thesen haben die Diskussionen über die Methodik und die Natur der Wissenschaft massgeblich beeinflusst und werden bis heute kontrovers diskutiert.

Leben und Werk

Geboren in Wien, studierte Feyerabend Geschichte und Soziologie sowie Physik, Mathematik und Astronomie. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem er als Offizier diente, kehrte er nach Wien zurück und begann ein Studium der Geschichte und Soziologie. In den 1950er Jahren erhielt er eine akademische Position an der Universität Bristol und später an der University of California in Berkeley, wo er bis zu seiner Rückkehr nach Europa an der ETH Zürich in den 1980er Jahren wirkte[4][7].

Wissenschaftsphilosophische Positionen

Feyerabends bekanntestes Werk ist “Wider den Methodenzwang” (engl. “Against Method”), das 1975 veröffentlicht wurde. Darin kritisiert er die Vorstellung, dass die Wissenschaft sich nach festen, rationalen Regeln entwickelt. Stattdessen argumentiert er, dass wissenschaftlicher Fortschritt oft durch Zufälle, “absurde” Ideen von Aussenseitern und sogar Gewalt geprägt ist. Er zeigt auf, dass neue wissenschaftliche Theorien oft nicht aufgrund ihrer rationalen Überlegenheit, sondern unter kontingenten Bedingungen erfolgreich werden[3].

Feyerabend verteidigt eine pluralistische und anarchistische Sicht auf die Wissenschaft, die er mit dem Slogan “Anything goes” zusammenfasst. Damit meint er jedoch nicht Beliebigkeit im Sinne eines postmodernen Relativismus, sondern die Ablehnung einer privilegierten wissenschaftlichen Methode zugunsten einer historisch informierten und methodisch pluralistischen Herangehensweise[2][3].

Neben “Wider den Methodenzwang” sind “Wissenschaft als Kunst” und “Erkenntnis für freie Menschen” weitere wichtige Werke Feyerabends, in denen er seine Thesen weiter ausarbeitet und verteidigt[5].

Kritik und Einfluss

Feyerabends Thesen haben eine breite Diskussion ausgelöst und sind bis heute Gegenstand intensiver Debatten. Während einige ihn als “den grössten Feind der Wissenschaft” bezeichneten, sehen andere in ihm einen wichtigen Kritiker eines zu eng gefassten Wissenschaftsverständnisses. Sein Einfluss erstreckt sich über die Philosophie hinaus auf die Wissenschaftsgeschichte, die Soziologie der Wissenschaft und die Wissenschaftstheorie[11].

Fazit

Paul Feyerabend war ein provokativer Denker, dessen Arbeiten die Wissenschaftsphilosophie nachhaltig geprägt haben. Seine Kritik an der Vorstellung einer einheitlichen wissenschaftlichen Methode und seine Verteidigung eines pluralistischen und historisch informierten Ansatzes bieten wichtige Impulse für die Reflexion über die Natur der Wissenschaft und ihre Rolle in der Gesellschaft. Seine Werke und Thesen bieten reichhaltiges Material für Diskussionen über die Grenzen der Rationalität, die Rolle von “Aussenseiter”-Ideen im wissenschaftlichen Fortschritt und die Bedeutung von Freiheit und Pluralismus in der Wissenschaft.

Citations:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Feyerabend
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Erkenntnis_f%C3%BCr_freie_Menschen
[3] https://geschichtedergegenwart.ch/anything-goes-paul-feyerabend-und-die-etwas-andere-postmoderne/
[4] https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Paul_Feyerabend
[5] https://www.swr.de/swr2/literatur/paul-feyerabend-historische-wurzeln-moderner-probleme-100.html
[6] https://www.zora.uzh.ch/id/eprint/182292/1/sarasin_geschichte_gegenwart_feyerabend_2019.pdf
[7] http://www.medienkunstnetz.de/kuenstler/feyerabend/biografie/
[8] https://www.nzz.ch/feuilleton/wie-wissenschaft-die-welt-schafft-paul-feyerabends-philosophische-provokation-ld.1773324
[9] https://www.getabstract.com/de/zusammenfassung/wider-den-methodenzwang/6948
[10] https://anthrowiki.at/Paul_Feyerabend
[11] https://www.derstandard.de/consent/tcf/story/3000000202541/paul-feyerabend-der-groesste-feind-der-wissenschaft
[12] https://www.grin.com/document/277865
[13] https://www.suhrkamp.de/buch/paul-feyerabend-zeitverschwendung-t-9783518392225
[14] https://wissenschaft-kunst.de/feyerabend/
[15] https://www.spektrum.de/lexikon/philosophen/feyerabend-paul-karl/110
[16] https://scheidegger-buecher.ch/shop/item/9783936086065/absolute-paul-feyerabend-gebunden

Perplexity.ai Abfrage am 9. März 2024 mit GPT-4 Turbo

Update ein paar Minuten später: Je mehr ich über Paul Feyerabend lerne, desto mehr erstaunt es mich, dass ich mich erst jetzt beginne, mit ihm zu befassen. Als Links-Libertärer sind mir «Anarchismen» ja zuerst einmal grundsätzlich sympathisch.

Was ist das Böse?

Philosophische Texte von der Antike bis zur Gegenwart – Broschiert, Reclam Universal Taschenbuch Nr. 19260, 978-3-15-019260-3

«Ihre Privatsphäre ist uns wichtig!»

Karpi hat die Datenschutzerklärung der TA-Media Cookie Banner mithilfe von generativer KI in einen lustigen Song gepackt. Klingt für mich zwar eher nach Xavier Naidoo als nach Herbert Grönemeyer, was aber unwichtig ist. Der TA Media Konzern hat nun nach der Veröffentlichung dieses Videos offenbar tatsächlich diesen irreführenden Hinweis geändert. Es heisst jetzt einfach lapidar: «Hinweis zum Datenschutz!»

Digitalt Museum

Das DigitaltMuseum ist eine gemeinsame Datenbank für norwegische und schwedische Museen und Sammlungen. Es bietet Zugang zu mehr als vier Millionen Fotografien, Objekten und anderen Sammlungsstücken. Diese Plattform dient als öffentliche Datenbank in Norwegen, die Sammlungen zur nationalen Kunst- und Kulturgeschichte sowie zu Museen umfasst. Das DigitaltMuseum enthält Objekte und Informationen aus vielen verschiedenen Sammlungen, die zu Museen, Vereinigungen und Archivinstitutionen gehören[1][2][3].

Zusätzlich bietet das DigitaltMuseum eine API (Application Programming Interface) an, die es ermöglicht, eigene Suchdienste zu entwickeln. Die Daten können im XML- und JSON-Format abgerufen werden. KulturIT kann auch bei der Entwicklung von Suchdiensten unterstützen[4]. Diese technologische Komponente macht das DigitaltMuseum zu einer wertvollen Ressource für Entwickler, Forscher und die breite Öffentlichkeit, die an der Erkundung von kulturellem Erbe interessiert ist.

Das DigitaltMuseum wird auch von The Public Domain Review als Quelle für Sammlungen genutzt, was seine Bedeutung und Nützlichkeit für die Zugänglichkeit von kulturellen und historischen Ressourcen unterstreicht[5].

Citations:
[1] https://digitaltmuseum.no
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/DigitaltMuseum
[3] https://dok.digitaltmuseum.org/en/about
[4] https://dok.digitaltmuseum.org/en/api
[5] https://publicdomainreview.org/collections/source/digitaltmuseum/

Perplexity.ai Abfrage mit GPT4-Turbo am 9.3.2024

Vorbildlich, wie Museen aus Norwegen und Schweden ihre Sammlungen digital aufbereiten und darbieten.

Monday.com Integration bei Sunsama

Seit Ende November letzten Jahres ist die monday.com Integration von Sunsama verfügbar. Ich konnte sie soeben kurz testen und das scheint in der Tat recht gut zu funktionieren. Sunsama ist eine Task-Management-App, die es erlaubt, Aufgaben aus den verschiedensten Quellen in Deine Tagesplanung zu integrieren. (Affiliate-Link / Standard-Link)

Das 21. Jahrhundert – Essays von Diedrich Diederichsen

Durch das Interview in der WOZ auf dieses Buch aufmerksam geworden.

Mehr als Poptheoretiker

Geboren 1957 in Hamburg, wurde Diedrich Diederichsen ab Ende der siebziger Jahre zum berühmtesten Popjournalisten im deutschsprachigen Raum, weil er als einer der Ersten begriff, dass Musik immer mehr als Musik ist, mehr als Männer an Gitarren sowieso und auch mehr als kunstferner Spass, für den Pop in manchen Redaktionen bis heute gehalten wird. Erst schrieb er für «Sounds», bis der Schweizer Jürg Marquard das Magazin 1983 kaufte und daraus ein normales Popblatt machen wollte. Viele Autor:innen wechselten da zur «Spex», die Diederichsen ab 1985 auch fünf Jahre leitete. Den Ruf des Poptheoretikers ist er seither nie mehr losgeworden, auch wenn sein kulturwissenschaftlicher Ansatz dazu führte, dass sein Interesse weit über das hinausgeht, was landläufig als Pop gilt. Seit rund 35 Jahren führt Diederichsen das Leben eines politischen Intellektuellen zwischen Hochschulanstellungen erst in Stuttgart, dann in Wien, Wohnsitzen erst in Köln, dann in Berlin.

Unter dem typisch schelmisch-grossspurigen Titel «Das 21. Jahrhundert» lässt sich sein Denken seit 2000 auf gut 1100 Seiten nachverfolgen. «Essays» steht im Untertitel, aber die Formen sind breiter gefächert: Kommentare, Kritiken, Vorträge und auch klassische Essays. Stil und Ansprache sind fast so divers wie die Themengebiete von Theater, bildender Kunst, Kino – und ja, auch Popmusik kommt oft vor.

WOZ Gespräch mit Diedrich Diederichsen

Kommentare

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert