„Eine neue Idee lässt sich nie auf ein bestimmtes Individuum zurückführen.“

Seit ein paar Wochen lese ich hin und wieder im Buch “Grundlagen der visuellen Kommunikation” (Affiliate Link) von Marion G. Müller, dass mir mal in einem Antiquariat in die Hände gefallen ist. Heute nach dem Sonntagsspaziergang setze ich mich also hin und lese ein, zwei Kapitel weiter bis ich, kurz bevor ich das Buch auch schon wieder weglegen wollte, auf folgende Stelle gestossen bin:

Das Leitmotiv von Flecks Wissenschaftstheorie war die Frage nach Entstehung und Entwicklung neuen Wissens. Dabei soziologisiert er die Erkenntnistheorie:

‘Der kollektive Charakter wissenschaftlicher Arbeit bestimmt nicht nur die Ausarbeitung neuer Ideen, sondern auch deren Genese. Er bezieht dabei einen extrem anti-individualistischen Standpunkt: Eine neue Idee lässt sich nie auf ein bestimmtes Individuum zurückführen. Sie entspringt vielmehr der kollektiven Zusammenarbeit, deren Medium der Denkverkehr ist’ (Schäfer/Schnelle 1983: 19).“ 

Das passt doch ganz gut zur Hegemann Diskussion von letzter Woche auf diesem Kanal und ich finde es doch immer wieder interessant zu erleben, wie uns die Ideen zu den Themen die uns gerade Beschäftigen, einfach zu zufliegen scheinen.

Ludwik Flecks “Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache: Einführung in die Lehre vom Denkstil und Denkkollektiv” (Affiliate Link) werde ich auf jeden Fall asap lesen.

Kommentare

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  1. Ein echt interessanter Ansatzpunkt. Ich muss sagen, ich hab das selbst auch schon so hufig erlebt, dass man einfach nur zusammengesessen hat. vielleicht sogar nur geplaudert hat und daraus eine spannende Diskussion mit zndenen Ideen hervortrat. Am Ende wusste keiner mehr, wessen Idee es ursprnglich war. Aber wie das Buch sehr richtig festhlt – ist es wohl eine kollektive Idee gewesen. Dankeschn fr die Buchvorstellung.