Wie können wir Buchinhalte länger verfügbar machen?

Mir sind soeben zwei Bücher in meiner Bibliothek aufgefallen: «Wie kommt der Wert in die Welt» von Mariana Mazzucato und «Vom Ende des Gemeinwohls» von Michael J. Sandel. Diese beiden Bücher wurden vor wenigen Jahren auf den Markt gebracht. Das eine 2019, das andere 2020, um konkret zu sein. Beide Titel wurden in den Feuilletons besprochen und haben sich bestimmt auch zahlreich verkauft. Doch bereits nach kurzer Zeit wurden sie von den nachfolgenden Werken, die ebenfalls ihren Platz in den Bücherregalen einnehmen wollten, verdrängt. Seither spricht kaum jemand über diese Inhalte und sie werden das Los der meisten Buchwerke erleben. Sie werden in Vergessenheit geraten.

Ist das ein Problem? Sagen wir mal, es ist bei den meisten Büchern egal und doch bei vielen sehr schade. Denn sie bieten Gedanken, Ideen und auch Faktenwissen, die es durchaus verdienen, von mehr Menschen als nur jenen, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung davon gehört haben, rezipiert zu werden. Solche Bücher brauchen Zeit, um gelesen und diskutiert zu werden. Mehr Zeit, als es der Wettbewerb um die Aufmerksamkeit mit den Inhalten im Netz erlaubt. Hier liegt meines Erachtens auch der Hund begraben. Die Inhalte in Büchern sind verschlossen zwischen zwei Buchdeckeln und sie werden das nach Veröffentlichung in der Regel auch für hundert Jahre bleiben. Durch den restriktiven Umgang der Verlage und vieler Autoren mit dem Urheberrecht, sind diese Inhalte faktisch nicht zugänglich und haben darum absolut keine Chance genügend Aufmerksamkeit zu bekommen. Seit bald fünfzehn Jahren beschäftigt mich die Frage, wie wir solche Buchinhalte dennoch länger verfügbar und damit diskutierbar machen können. Ich habe immer noch keine Lösung. Mit den neuen generativen KI-Systemen ist ein neuer Hoffnungsschimmer aufgetaucht.

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