Die MPAA, die Lobbyorganisation der sechs grossen Hollywood-Konzerne, wehrt sich in den USA seit langem gehen die rechtliche Sicherstellung der Netzneutralität. Es scheint auf den ersten Blick unlogisch, läge es doch im Interesse der Inhalte-Anbieter, dass die Inhalte durch die Konsumenten ausgewählt werden können und nicht durch ein paar mächtige ISP’s.
Neben dem Umstand, dass in einer Welt, in welcher die grossen Konzerne untereinander aushandeln, was über das Internet transportiert wird, diejenigen Inhalte- und Dienste-Anbieter die bereits in der Top-Liga spielen, auch wenn Sie etwas höhere Kosten haben, im Vorteil gegenüber neuen Mitbewerbern sind. Anders gesagt, mit etwas Geld, welches man in einer Oligopol-Marktsituation vollständig auf die Konsumenten abwälze kann, lassen sich die lästigen, innovativen kleinen neuen Mitspieler vom Leibe halten.
Es gibt aber noch einen anderen Grund: Wenn die Netzneutralität gesetzlich verankert ist, dürfte es schwieriger werden, die Forderung nach Netzsperren, wie sie Hollywood und die internationalen Musikkonzerne auch in der Schweiz einführen wollen, umzusetzen. Wir können diese Auseinandersetzung im Moment in den USA beobachten und sie wird uns spätestens, wenn der der Bundesrat nächstes Jahr die geplante Urheberrrechtsrevisionsvorlage in die Vernehmlassung schickt, auch in der Schweiz beschäftigen.
Wir müssen uns darüber bewusst sein, dass die Netzsperren, wenn sie einmal eingeführt sind, kaum mehr wieder wegzubringen sind. Es werden dann immer weitere Gründe für Sperrungen von Webinhalten aufgeführt werden. Es bedeutet das Ende des Internets, wie wir es kennen. Darum müssen wir in der Schweiz die Netzneutralität so schnell wie möglich gesetzlich verankern.
(Bildquelle: Pixabay, Public Domain)
(via BoingBoing)
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