Ich kann mich noch sehr gut an diesen Artikel in der NZZ erinnern, in welchem Ständerätin Petra Gössi offenbar dazu gebracht wurde, bei einem journalistischen Trauerspiel sondergleichen eine Hauptrolle zu übernehmen.
Zudem war ich damals sehr erstaunt, dass sich ein Barnaby Skinner, der es eigentlich besser wissen müsste, derart vor den Kampagnen-Karren der vereinigten Verlagskonzerne spannen liess.
Adrienne Fichter und Marcel Waldvogel von dnip erklären in diesem lesenswerten und lehrreichen Artikel, warum es falsch ist, zu behaupten, dass durch die neuen KI-Suchmaschinen Inhalte «geklaut» werden.
Gleichzeitig zeigt der Beitrag auch sehr schön, wie schlecht es eigentlich um den sogenannten Qualitätsjournalismus steht, wenn derart irreführende und handwerklich bedenklich gemachte Beiträge in Titeln wie der NZZ verbreitet werden.
Demokratierelevanz? Beim Artikel von dnip.ch auf jeden Fall. Beim NZZ-Artikel? Hier würde ich eher von professioneller Desinformation sprechen.
Kommt mir gerade noch in den Sinn, dass ich wieder einmal darauf hinweisen möchte, dass in den Sprachmodellen keine Textkopien gespeichert werden, sondern nur Wahrscheinlichkeiten, die die Beziehungen von sogenannten Tokens (vereinfacht vergleichbar mit Silben) zueinander ausdrücken. Darum ist es nicht möglich, aus einem Modell heraus die ursprünglich zum Lernen verwendeten Texte zu rekonstruieren. Jeder Output eines LLMs ist neu generiert und in diesem Sinne eigentlich fiktionaler Text. In diesem Zusammenhang von Kopien zu sprechen ist darum nicht korrekt.
(Hinweis: Ich bin Mitgründer und Co-Präsident des Vereins dnip.ch, welcher das gleichnamige Online-Magazin herausgibt)
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