Über die Festtage hat man ja etwas Zeit sich unterhalten zu lassen. Dabei ist mir aufgefallen, wie sich mein Kaufverhalten für Unterhaltungs-Content gegenüber früher verändert hat. Noch vor ein paar Jahren war es für mich völlig normal für einen Film auf DVD 35 CHF bzw. für eine Audio CD 25 CHF aufwärts hinzublättern, ohne mit der Wimper zu zucken. Online “fühlen” sich solche Preise für Inhalte, die nur noch elektronisch “geliefert” werden, aber deutlich zu hoch an.
Das hat einerseits damit zu tun, dass ja offensichtlich der Aufwand für Produktion und Distribution der Datenträger wegfällt, und wir aber alle wissen, dass die frei gewordene Marge nicht den Künstlern, sondern den Labels und den Systembetreibern zufällt.
Andererseits gibt es durch den Siegeszug der App Stores nun Vergleichswerte für digitale Inhalte, die nicht innerhalb festgefahrener Branchen-Traditionen entstanden sind. Da werden hochwertige Games die stundenlange Spielfreude bieten, oder äusserst nützliche Anwendungen die man tagtäglich einsetzt, für wenige Franken bzw. Euros angeboten.
Und natürlich kommt noch der Wettbewerb mit den kostenlosen Inhalten dazu. Dabei spreche ich nicht von den sogenenannten “Raubkopien”, sondern von den unzähligen und gut gemachten Produktionen, die legal im Netz verfügbar sind.
In einem solchen Umfeld für einen einzelnen Song CHF 2.20 zu verlagen ist ziemlich gewagt, um nicht zu sagen unverschämt.
Ich bin nach wie vor bereit für digitale Kopien von Musikaufnahmen, Filmen, oder Büchern zu bezahlen. Allerdings müssen die Preise runter. Ein Song sollte nicht mehr als 0.50 CHF kosten, ein Film vielleicht max. CHF 10.– und der Preis für ein Buch (eBook) müsste irgendwo dazwischen liegen. Der Kauf muss einfach über die Bühne gehen, das File muss ich selber verwalten können, d.h. es muss bei Bedarf downloadbar sein. Natürlich darf es nicht durch DRM Systeme Kopiergeschützt sein, und es muss in einem idealerweise offenen Standard-Format angeboten werden.
(Bild: © treenabeena – Fotolia.com)
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