Michel de Montaigne der «Erfinder» des Essays

Kürzlich in meinem Insta-Feed eine kurze Video-Sequenz zu Montaignes Essais von Ellie Anderson eine der beiden Hosts des empfehlenswerten Overthink Podcasts gesehen.

Michel de Montaigne gilt als Begründer der Essayistik:

Er begann, markante Sätze aus den Werken klassischer, meist lateinischer Autoren aufzuschreiben und zum Ausgangspunkt eigener Überlegungen zu machen. Diese Überlegungen sah er als Versuche, der Natur des menschlichen Wesens und den Problemen der Existenz, insbesondere des Todes, auf den Grund zu kommen. Die passende Darstellungsweise für diese „Versuche“ (französisch essais) musste er selber tastend entwickeln, denn erst später, nach ihm und dank ihm, wurde der Begriff Essay zum Namen einer neuen literarischen Gattung. Montaigne schildert beim Schreiben seine Gedanken, als sei das Blatt vor ihm sein Gegenüber – so wie er es seinem verlorenen Freund La Boétie mitteilen würde. Sich selbst mit der Zeit verändernd, begegnet ihm beim Wiederlesen auch der Text neu. Dieser wird dann von ihm aus der neuen Perspektive korrigiert, vervollständigt oder verworfen. Sein Gedankenprozess führt dazu, dass er sich dabei wiederum selbst verändert. „Für ihn besteht das ganze Menschsein aus lauter eigengesetzlichen Augenblicken, und er reproduziert seine Einfühlung in seine eigene Vergangenheit.

Wikipedia Michel de Montaigne, aufgerufen am 22.1.2024

Die erste Ausgabe der “Essais” erschien 1580 in zwei Bänden, die acht Jahre später um einen dritten Band erweitert wurden. Montaigne arbeitete bis zu seinem Lebensende an diesem Werk und nahm immer wieder Verbesserungen vor. Die letzte, 107 Kapitel starke Fassung der “Essais” wurde posthum im Jahr 1595 veröffentlicht

GetAbstract hat eine kostenlose Version einer Zusammenfassung der “Essais” publiziert.

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