Klaus Schwab kritisiert die neoliberale Ideologie

Cédric Wermuth und Mattea Meyer, das neue Führungsduo der SP Schweiz sprachen gestern am Parteitag in Basel von der Notwendigkeit eines Systemwechsels, um die akuten Probleme unserer Zeit nachhaltig zu lösen. Das Hauptproblem liegt in der völlig einseitigen, einzig auf die Gewinnmaximierung ausgerichteten Wirtschaftssystems.

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Interessanterweise wird die Analyse der aktuellen Probleme auch jemandem geteilt, der nicht unbedingt unter dem Verdacht steht, ein Linker zu sein. Klaus Schwab, der Gründer des WEF plädiert in der heutigen NZZ am Sonntag in seinem Meinungsbeitrag: «Wir brauchen eine fortgeschrittene Art von Kapitalismus» für einen Neustart unseres Wirtschaftssystems. Dabei sind mir folgende Aussagen besonders aufgefallen:

 Sie [die Wirtschaftskrise] verstärkt systemimmanente Probleme wie Ungleichheit und den Mangel an Nachhaltigkeit

Klaus Schwab, NZZ am Sonntag, 18.10.2020

Ungleichheit und Mangel an Nachhaltigkeit werden also erstens als Probleme erkannt und zweitens auch als Systemimmanent identifiziert.

Traditionelle Konventionen unseres globalen Wirtschaftssystems müssen mit offenem Geist neu bewertet werden. An erster Stelle steht dabei die neoliberale Ideologie. Durch den zunehmenden Fundamentalismus der freien Märkte wurden Arbeitnehmerrechte und wirtschaftliche Sicherheit abgebaut, ein deregulatorisches Abwärtsrennen und ein ruinöser Steuerwettbewerb ausgelöst sowie die Entstehung weltweiter Monopole ermöglicht.

Klaus Schwab, NZZ am Sonntag, 18.10.2020

Die neoliberale Ideologie und ein Martkfundamentalismus werden in Frage gestellt und verantwortlich gemacht für den Abbau von Arbeitnehmerrechten, für ein deregulatorisches Abwärtsrennen, für einen runinösen Steuerwettbewerb und für die Entstehung weltweiter Monopole. Zur Erinnerung: es ist nicht die neue SP-Führung, die hier spricht, sondern Klaus Schwab, der Vernetzer des globalen Konzernkapitalismus.

Die Verbraucher in entwickelten Ländern wollen nicht nur noch mehr oder bessere Waren und Dienstleistungen. Stattdessen erwarten sie von den Unternehmen nun, dass diese zum Wohl der Gemeinschaft beitragen.

Klaus Schwab, NZZ am Sonntag, 18.10.2020

Das haben sie schon immer erwartet, nur wollten das die Geschäftsleitungen und Aktionäre der Konzerne nie hören.

Aber damit sich sozial- und umweltbewusstere Unternehmenspraktiken durchsetzen können, brauchen die Unternehmen klarere Richtlinien und Massstäbe.

Klaus Schwab, NZZ am Sonntag, 18.10.2020

Einverstanden, darum sollten wir für die Konzernverantwortungsinitiative stimmen.

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