Sparpotenziale bei den Gesundheitskosten

Frau Prof. PhD Beatrix Eugster zur Frage, wo im Gesundheitswesen Kosten gesenkt werden können:

Allgemein gesagt geht es darum, für alle Akteure im System die richtigen Anreize zu setzen. Leistungserbringer sollen nicht davon profitieren, wenn sie mehr Leistungen verschreiben als nötig sind. Trotzdem sollen sie angemessen entschädigt werden, sonst haben wir in absehbarer Zukunft eine Situation mit langen Wartezeiten im Gesundheitswesen – etwa so wie im NHS in England.

Auf Patientenseite gilt das Gleiche. Es sollten keine überflüssigen Leistungen bezogen werden. Einige Massnahmen zu diesem Zweck gibt es bereits. Dazu gehören beispielsweise die Franchise, die 10%-Kostenbeteiligung oder auch Managed-Care-Modelle in der Krankenversicherung.

Weiter sollte es auch Lösungen in der Pharma-Branche geben, welche Innovationen zwar weiterhin attraktiv machen, aber hohe Gewinnabschöpfungen über viele Jahre vermeiden. Dabei könnte es schon helfen, dass nur noch Generika von der Krankenversicherung rückerstattet werden.

Und schliesslich wäre die optimale Lösung, wenn wir gar nicht mehr so oft krank würden! Prävention und Bildung im Bereich Gesundheitsverhalten sind langfristig wirksame Ansätze, die noch zu wenig eingesetzt werden.

Prof. PhD Beatrix Eugster im Gespräch mit Dr. Thomas M. Studer im Blog des iwp Luzern

Das Erfreuliche an dieser Aussage ist, dass endlich auch einmal die hohen Gewinne der Pharma-Branche erwähnt werden. Auch die Medizin-Technik Branche sollte dabei nicht vergessen gehen.

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