Warum ein eingeschränkter Zugang zur Universität?

Die Hochschulen beklagen sich darüber, dass die neuen Studierenden nicht genügend fit für die Hochschule sein und dass sie darum gerne Zulassungsprüfungen einführen möchten, was wiederum die Gymnasien unbedingt verhindern wollen, da der Zugang zu den Hochschulen ein Grundmerkmal des schweizerischen Maturitätszeugnis darstellt. (Sonntagszeitung, 10.9.2006, S. 81/82)

Eine Überlegung wert wäre es jedoch, auf Zulassungsbeschränkungen an den Universitäten und Fachhochschulen vollständig zu verzichten. Also weder ein Maturitätszeugnis noch eine generelle Aufnahmeprüfung, sondern einfach alle (wirklich alle) einzelnen Kurse (Vorlesungen, Seminare, usw.) mit Bewertungssystemen (benotete Arbeiten während des Kurses plus Schlussprüfung) versehen.

Nur wer die vom einzelnen Kurs geforderten Anforderungen erfüllt (sprich genügend Notendurchschnitt erreicht) erhält am Schluss auch die entsprechenden ECTS Punkte. Das würde bedeuten, dass es völlig irrelevant wird, wo sich jemand das nötige Vorwissen erarbeitet hat. Solange er den jeweiligen Kurs besteht, gibt es die Punkte. Auf diese Art und Weise funktioniert zum Beispiel die hervorragende, Britische Fern-Universität The Open University.

Dieses Vorgehen hätte zusätzlich noch den Vorteil, dass auch nicht mehr über die verschiedenen Wege, also Berufslehre mit Berufsmatura bzw. gymnasialer Matura gestritten werden müsste. Es kann sich einfach jeder Mensch an einer Universität oder Fachhochschule einschreiben, egal wie sein bisheriger Bildungsweg aussieht. Das wäre echte Durchlässigkeit und würde der Forderung nach Chancengleichheit am ehesten gerecht.

Was bedeutet dann die Matura noch? Nun, sie würde weiterhin der Nachweis für eine umfassende Allgemeinbildung sein und es gibt genügend Gründe freiwillig und aus innerer Motivation heraus, sich eine solche Allgemeinbildung anzueignen.

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